Radikal moderne Vision
(…) stringent und der Harmonik des Instruments auf den Leib komponiert war „Psalm 18“. Passagen voller Lässigkeit, Abschnitte mit hüpfenden und oszillierenden Tönen, dazwischen ein wiederkehrender Choralsatz mit dynamisch vorwärts drängender Motivik: das packte, war kraftvoll, durchdacht und ausgereift.
Völlig klangtrunken machte indes die sachte Tanzmelodie in „Prayer“, die durch hauchzarte Jazzelemente eine weltenthobene Atmosphäre voller Unwirklichkeit zauberte. Man mochte an das letzte umschlungene Paar denken, das sich in den bereits kühl dämmernden Morgen dreht: eine kuriose, radikal moderne und zugleich faszinierende Vision über die Geborgenheit im Gebet.
Münchner Merkur, 21.2.05